Industrieller 3D-Druck: Start eines neuen Zeitalters in der Fertigung?
Als führender, europaweit agierender Experte in der Gummi- und Kunststoffverarbeitung bietet die SPÄH Unternehmensgruppe vielfältige Bearbeitungsverfahren, große Lagerkapazitäten und eine nahezu endlose Materialvielfalt. Auch im Bereich der Additiven Fertigung zählt SPÄH zu den innovativsten Unternehmen. Die Business Unit Additive Fertigung berichtet in einem Interview über dieses spannende Verfahren.
Für welche Branchen sind 3D-Bauteile geeignet?
C. Schuler: „Grundsätzlich ist ein Einsatz in jeder Branche möglich: Industriebereich, Medizintechnik, Investitionsgüter- und Dichtungsbranche bis hin zur Möbelmanufaktur. Je nach gewünschtem Werkstoff ist das individuelle Produkt witterungs- sowie UV-beständig, stabil und stoßfest. Neben dem Material Polyamid 12 (PA12) bieten wir auch die spezielle Kombination aus der MJF-Technologie und dem Werkstoff Polypropylen (PP) an.“
Welche Merkmale kennzeichnen den industriellen 3D-Druck?
B. Rath: „Ein charakteristisches Merkmal ist, dass Bauteile in der Geometrie fast ohne Einschränkung hergestellt werden - einzig der zur Verfügung stehende Bauraum ist die beschränkende Größe. Ziel der Additiven Fertigung ist es, unseren Kunden einen Mehrwert zu schaffen, der sich über Konstruktionsanpassungen in Material-, Gewichts- und Kostenreduktion bis zu 50 % auswirken kann. Eine Konstruktionsänderung ist auch während der laufenden Serienproduktion möglich. Je nach Bauteil sind Mengen von 20.000-50.000 Stück/Jahr sinnvoll.
Konkurriert die Additive Fertigung mit konventionellen Herstellungsverfahren?
R. Fischer: „Die Additive Fertigung ist zunehmend als Ergänzung zu konventionellen Produktionsverfahren zu sehen. Durch Konstruktionsoptimierungen, keine Rüst-/Werkzeugkosten und Verwendung kostengünstigerer Werkstoffe ist sie konkurrenzfähig. Wir haben durch Materialeinsparung und Werkstoffwechsel bis zu 60 % Gewichtsreduzierungen erzielt - bei verbesserter Funktionalität und gleicher Stabilität“
Ist die Additive Fertigung eine nachhaltige Verfahrenstechnologie?
R. Fischer: „Ein klares: Ja. Bereits als Produktionsverfahren weist sie nachhaltige Merkmale auf. Zum Beispiel wird das abgesaugte Grundmaterial unter Zumischung von Neumaterial zu 100 % wiederverwendet. Weitere Aspekte sind die regionale Beschaffung, verkürzte Lieferzeiten, kurze Transportwege und geringe Lagerbestände (On-Demand-Produktion). Dies führt langfristig zur Verbesserung des CO2-Fußabdrucks.
Bild: SPÄH Business Unit Additive Fertigung v.l.n.r.:
R. Fischer (Business Unit Coordinator), C. Schuler (Vertriebssachbearbeiterin) und B. Rath (Business Unit Coordinator)